Blutegel


Der Blutegel ist ein braunschwarzes, durchschnittlich etwa 5cm langes, wurm-ähnliches Tier und gehört zur Art der Ringelwürmer. Er hat im hinteren Bereich eine grosse und im vorderen eine kleine Haftscheibe. Der Mund hat drei mer-cedessternartig gezahnte Kieferplatten. Er lebt in ruhigen Teichen und Sümpfen (für med. Zwecke wird er in speziellen Farmen gezüchtet), er kann bis zu 2 Jahren fasten. Die Verdauung einer Blutmahlzeit dauert ein halbes bis zu 2 Jahren.

Die Verwendung des Blutegels ist in der Medizin bis in die frühesten Ueber-lieferungen zurückzuverfolgen, und es sind umfangreiche Indikationen überliefert worden:

·   Entzündungen aller Art

·   Herz-Kreislaufbeschwerden

·   Schwindel

·   Apoplexieneigung und Nachbehandlung

·   Narbenbehandlung, Neuralgien

·   Arthrose, gesamter rheumatischer Formenkreis

·   Hämorrhoiden, Hämatome

·   Dysmenorrhoe und klimakterische Beschwerden

·   Ohrensausen und Ohrgeräusche

·    Lumbalgie, Ischialgie

Die Wirkung des Blutegel: Aus seinen Halsdrüsen sondert sich zum einen Hirudin, zum anderen Histamin ab. Das Hirudin hat eine den Lymphstrom beschleunigende, antithrombotische und gerinnungshemmende, immunisierende Eigenschaft. Diese Substanz macht das Blut dünnflüssiger und wirkt zugleich entzündungshemmend.

Vom Histamin wird angenommen, dass es unmittelbaren Einfluss auf die Histamin-Stoffwechselvorgänge ausübt und somit bei jeder Entzündung eingreift.

Vor der Behandlung ist folgendes zu beachten:

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1 Tag davor die vorgesehene Stelle nicht mehr mit Seife waschen oder    eincremen, da die Blutegel ausserordentlich empfindlich auf chemische Substanzen reagieren
- Kein Parfum verwenden
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Tag davor keine allzu würzigen und scharfen Speisen einnehmen                          
- Wenn möglich nicht oder wenig rauchen 

Bei Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten dürfen keine Blutegel angesetzt werden! 

Sobald der Egel angesetzt ist und gebissen hat, gibt es eine leichte quaddel-artige Rötung um die Bissstelle herum. Der Egel gibt sein Sekret ab und zwar in der ersten Phase Histamin. Das hat zur Folge, dass die Gefässe, ins-besondere die Kapillaren, durch das rhythmische Saugen geweitet werden und dadurch mehr Blut zusammenläuft. Nach diesem Vorgang gibt der Blutegel das Hirudin ab. 

Die Folge ist, dass über einen Zeitraum von bis zu 10 Stunden nach Abfallen des Egels, die Bissstelle langsam weiterblutet, der Lymphstrom beschleunigt wird, die Lymphe vermehrt in die Gewebespalten einfliesst und zusammen mit den Schlackenstoffen und dem Blut abfliesst.

Das Gewebe wird entstaut, die Zellatmung verbessert, frisches Blut kann nach-fliessen. Die Gefahr einer Embolie wird herabgesetzt und eine krampflösende und schmerzlindernde Wirkung erzeugt.

Die Saugzeit beträgt normalerweise ca. 1 – 3 Stunden. Nach der Behandlung werden die Bissstellen mit einem dicken Mullverband abgedeckt. Die Wunden sollen nur leicht abgedeckt sein, damit das Blut weiter abfliessen kann.

Sie sollten nach der Behandlung mit einem Auto heimtransportiert werden und sich zu Hause wenig bewegen. Die Bissstellen sollten unbedeckt sein, damit das Blut ungehindert abfliessen kann.

Kosten: Mit Vorabklärung, Behandlung, Nachbehandlung, Tropfen und Injektionen gegen Entzündungen der Bissstellen, je nach Aufwand ca. Fr. 400.--